Die Kinderstube

Sicher fragst Du Dich, wie so ein Bienenleben entsteht? Kein Problem, das können wir Dir erklären, denn schließlich erleben wir das ja jeden Tag.

Fangen wir mal ganz von vorne an:

Zuerst schlüpft eine neue Königin. Diese startet zwei bis drei Tage nach dem Schlüpfen, je nach Wetter, ihren Begattungsflug. Man nennt das auch Hochzeitsflug. Dabei fliegt sie immer mittags, wenn es warm ist, aus und kommt abends zum Volk zurück. Das macht sie an meheren Tagen hintereinander, manchmal sogar bis zu einer Woche lang – bis sie eben genügend Sperma aufgenommen hat.
Für die Begattung sind die Drohnen zuständig. Sie treffen sich mit den Königinnen an sogenannten Drohnensammelplätzen. Die Paarung findet im Flug statt und eine Königin kann von bis zu 20 Drohnen begattet werden.
Nach dem Hochzeitflug verlässt die Königin den Bienenstock nicht mehr, außer sie schwärmt mit einem Teil des Volkes aus.

Sind die ersten drei Tage vergangen, schlüpfen die Larven (oder auch Maden genannt) und werden von den Arbeiterinnen mit Futtersaft versorgt. Zuerst spricht man von Rundmaden, die halbmondförmig im Futtersaft am Zellenboden schwimmen. Wenn sie aber schon etwas größer sind, nennt man sie auch Streckmade, da sie sich in den Zellen aufstellen, weil sie mehr Platz brauchen.
Ab dem Larvenstatus unterscheiden wir uns in der Entwicklung:
Eine neue Königin ist fünf Tage lang eine Larve. In dieser Zeit wird sie nur mit Gelee Royal (einem sehr hochwertigen Futtersaft) gefüttert. Dadurch entwickelt sie sich besonders schnell.
Allerdings brauchen wir ja nur eine Königin und solange unsere Chefin fit und leistungsfähig ist, ziehen wir keine neue Königin heran. Wenn wir aber merken, dass es mit unserer Königin zu Ende geht oder wenn wir merken, dass unser Volk, warum auch immer, seine Königin bereits verloren hat, ziehen wir uns eine neue Königin heran. Dazu füttern wir mehrere Larven ausschließlich mit Gelee Royal. Die Königin, die zuerst schlüpft, gewinnt. Alle anderen Königinnen-Zellen zerstören wir dann.
In einem Volk kann es nie zwei Königinnen gleichzeitig geben. Sollte es einmal dazu kommen, kämpfen sie miteinader. Solange, bis die schwächere Königin stirbt.
Eine Arbeiterin, so wie wir, ist neun Tage lang eine Larve. Dadurch, dass sie nur am Anfang kurz mit Gelee Royal gefüttert wird entwickelt sie sich einfach ein bisschen langsamer.
Ein Drohn ist elf Tage lang eine Larve.

Königinnenzelle
Larven

Zurück im Volk angekommen, ist die Königin dafür zuständig Eier zu legen, aus denen dann die Nachkommen des Bienenvolkes schlüpfen. 1.000 bis 2.000 Eier legt die Königin pro Tag am Zellboden der Waben ab. Eine Königin kann zwei Arten von Eiern legen: Befruchtete Eier, aus denen Arbeiterinnen entstehen und unbefruchtete Eier, aus denen Drohnen entstehen.
Alle Baby-Bienen bleiben drei Tage lang im Ei, bevor sie schlüpfen.

Sind die Larven groß genug, verdeckeln wir Arbeiterinnen die Brutzellen, damit sich unser Nachkomme ganz in Ruhe verpuppen kann. Das kannst du dir so ähnlich vorstellen wie bei einer Raupe, die zu einem Schmetterling wird.
Eine Königin ist acht Tage verdeckelt, eine Arbeiterin acht Tage und ein Drohn zehn Tage.

Bieneneier, auch Stifte genannt
links: verdeckelte Arbeiterinnen-Brut | rechts: verdeckelte Drohen-Brut

Nach dieser Zeit verlässt die neue Königin, Arbeiterin oder der neue Drohn die Brutzelle. Ein neues Bienenleben beginnt.

Arbeiterin
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