Kannst Du als Imker:in eigentlich machen, was Du möchtest?
In der Auslebung deiner Imkertätigkeit hast du sehr viele Freiräume. Es gibt einige Leitfäden, an die man sich halten kann, aber natürlich kannst Du Dich auch etwas ausprobieren.
Bedenke aber bitte, dass wir Tiere und damit auch Lebewesen sind. Wir möchten artgerecht leben und keine Krankheiten verbreiten. Und natürlich möchten wir auch die Leistung erbringen, die Du von uns erwartest.
Um das zu gewährleisten, gibt es neben einigen Leitfäden auch gewisse Pflichten.
Pflichten sind zum Beispiel:
Bitte beachte, dass es sich hierbei ausdrücklich NICHT um eine vollständige Auflistung aller Pflichten handelt. Lediglich möchten wir Dir einen kleinen Einblick in das geben, was es zu beachten gilt. Bitte informiere dich unbedingt umfassend über alle Pflichten, die die Imkerei mit sich bringt, bevor das erste Bienenvolk bei Dir einzieht.
1.) Möchtest Du die Völker auf einem Grundstück austellen, das Dir nicht gehört, benötigst Du eine inverständniserklärung des Eigentüumers
2.) Du bist dafür verantwortlich, dass Unbeteiligte, wie Nachbarn, Anwohner:innen oder Passant:innen durch Deine Bienenvölker nicht wesentlich beeinträchtigt werden. Vor allem, wenn Du deine Bienenvölker auf Hausdächern aufstellst, musst Du also darauf achten, dass die Beuten gut gesichert sind, sodass nichts herabstürzen und vorbei laufende Personen verletzen könnte. Jan zurrt immer alles mit Spanngurten fest, dann kann eigentlich nichts passieren.
3.) Es gibt eine Bienen-Seuchenverordnung. Die besagt, dass Du Deine Bienenvölker unverzüglich beim zuständigen Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt anmelden musst, spätestens dann, wenn Du die Völer übernimmst. Ziehst Du (mit) deine(n) Bienen um, brauchst Du eine amtstierärztliche Bescheinigung, die du dann am neuen Wohnort der Bienen direkt bei der zuständigen Behörde vorlegen musst, sofern der Umzug über eine Kreisgrenze stattfindet.
4.) Ein solches Gesundheitszeugnis benötigst Du auch, wenn du Bienen zur Belegstelle bringen oder verkaufen möchtest. Aber auch ohne das macht es Sinn, uns Bienen regelmäßig mal untersuchen zu lassen. Du gehst ja selbst sicherlich auch zur Vorsorge. Solche Untersuchungen sind in der Regel auch nicht sehr teuer und wir alle haben anschließend Gewissheit, dass wir im Idealfall wirklich top fit sind. Jan lässt seine Bienen jährlich untersuchen.
5.) Diese Bienen-Seuchenverordnung besagt übrigens auch, dass alle Imkergerätschaften bienendicht gelagert werden müssen, also so, dass keine Bienen Zugang dazu haben. Das dient dem Schutz vor Übertragung von Krankheiten. Aus dem gleichen Grund müssen auch Beuten eingeganger Völker unbedingt verschlossen werden. Es könnte ja sein, dass das Volk an einer Krankheit verstorben ist, welche sich möglichst nicht auf umliegende Völker ausbreiten sollte.
6.) Ja, wir Bienen können auch krank werden. Wenn der Verdacht besteht, dass wir uns eine Bienenseuche eingefangen haben (dazu zählen z.B. amerikanische Faulbrut, kleiner Beutenkäfer oder die Tropilaelapsmilbe), bist Du dazu verpflicht, das direkt der zuständigen Behörde zu melden.
7.) Möchtest du deine Bienen im Schutzradius einer Belegstelle aufstellen, gibt es außerdem einiges zu beachten. Das besprichst du am besten mit der Imkerorganisation vor Ort. Wende Dich dazu einfach an den nächsten Imkerverein. Die Vereinsmitgleider können Dir sicher weiterhelfen.
8.) Du möchtest auch Honig verkaufen und verschenken, sodass viele andere in den Genuss dieses wundervollen Naturproduktes kommen? Cool! Hierfür gibt es jedoch zusätzlich einige lebenmittelrechtliche Vorgaben zu beachten, schließlich produzierst Du ein Lebensmittel. Am besten besuchst du dazu mal einen entsprechenden Kurs. Meist werden solche Kurse von Bieneninstituten und/oder Imkerorganisationen angeboten.
Wie gesagt: Diese Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Am besten startest Du Deine weiteren Recherchen auf der Seite des Deutschen Imkerbund e.V.
Dokumentation
Wenn Jan zu uns kommt, hat er eigentlich immer seinen inzwischen schon leicht abgeranzten Ordner dabei. Darin dokumentiert er allerlei nützliche Informationen. Das ist zwar keine Pflicht, aber so kann er später die unterschiedlichen Bienenjahre miteinander vergleichen, auswerten und aus seinem Handeln der vergangenen Jahre lernen. Gerade wenn man mehrere Völker betreut, kann man sich nicht alles merken.
Schau mal, welche Dokumente er aktuell nutzt: